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Das Winterdorf

In der glitzernden Kristallkapsel, die durch den Himmel saust, sind Peca und ihr bester Freund Lumi unterwegs zur Erde. Gerade erst sind sie in der Luft und fliegen hoch richtung Himmel. Überall in der Kapsel sind unzählig viele Hebel und leuchtende bunte Knöpfe zu sehen.

Peca Drachenelfe Kapitel 5 – Kindergeschichten von Pia Banger

Plötzlich blinkt der magische Bildschirm auf. „Peca, schau mal! Eine Nachricht ist eingegangen!“, ruft Lumi aufgeregt. Peca dreht sich zum Bildschirm und sieht, dass die Nachricht von einem Leopold, dem Drachen aus Ahaus, stammt. Sie liest die Nachricht vor: ´Liebe Peca, lieber Lumi, ich habe gehört, dass ihr letztens in Ahaus wart. Ich habe euch verpasst, weil ich auf dem Drachenfest war. Es wäre wunderbar, wenn ihr vorbeikommen könntet. Ich würde mich freuen, euch das Winterdorf in Ahaus zu zeigen und euch endlich persönlich zu treffen! Ganz viele Grüße, Leopold.´

 

„Drache? Winterdorf? Das klingt spannend!“, ruft Peca begeistert. „Hör dir das mal an“, sagt Lumi, während er auf den Bildschirm blickt. „Hier steht, dass Leopold ein Schlossdrache ist und dass er 160 Jahre lang am Stück geschlafen hat.“ „160 Jahre? Wow, das ist eine lange Zeit!“. „Hier steht, dass er damals in einem ungenutzten Teil des Schlosses gewohnt hat“, erklärt Lumi. „Und dann ist irgendwann ein großes Feuer ausgebrochen, und Leopold floh aus der Stadt. Dann legte er sich irgendwo in der Nähe von Ahaus zum Schlafen hin... und jetzt, nach 160 Jahren, ist er wieder wach. Stell dir mal vor Peca, was er alles geträumt haben muss!“ „Das ist ja so aufregend“, sagt die Drachenelfe begeistert. Dann drückt Peca auf ein paar Tasten und es ertönt ein leises piepen. „Ich habe Leopold geantwortet, dass wir unterwegs sind und uns freuen, ihn kennenzulernen und seine spannenden Geschichten zu hören.“

Die Zwei sind begeistert und freuen sich, wieder nach Ahaus zu reisen. Dort haben sie beim letzten Mal Lotte kennengelernt und sie haben über das magische Band der Freundschaft gesprochen. Erinnerst du dich?

Die Reise dauert nicht lange, und bald schweben sie schon über der Stadt. Es ist bereits dunkel und nur ein pinker Schleier ist am Himmel zu sehen. Von oben können sie die Wälder, die vielen Häuser und Kirchtürme sehen. Moment mal, was ist denn das? Wer winkt denn da? Kannst du das sehen? Etwas Grünes, Großes winkt wild von einem Dach umher.

Peca Drachenelfe Kapitel 5 Drache Leopold

„Das muss Leopold sein. Der steht doch auf einem Dach!“, ruft Peca aufgeregt. Peca lenkt die Kristallkapsel direkt vor das große schöne Gebäude, auf dem sich der Drache befindet. „Lumi, wir sind in der Ahauser Innenstadt gelandet! Der Bildschirm zeigt an, dass das hier das Rathaus von Ahaus ist!“ Sie schauen gespannt aus dem Fenster der Kapsel und sehen direkt gegenüber ein großes Schild mit der Aufschrift „Winterdorf.“ „Wow, Peca schau mal! Hier stehen ganz viele Holzhütten, ein Kinderkarussell, sogar eine Bühne ist aufgebaut und ..schau mal hier…überall sind leuchtende Weihnachtsbäume zu sehen – es sieht einfach magisch aus, nicht wahr?“, ruft Lumi und schwebt aufgeregt umher. Dann setzt die Kapsel auf, die Tür öffnet sich mit einem „klick“ und die beiden steigen aus. Da kommt ihnen auch schon der Drache mit einem strahlenden Lächeln entgegen. „Peca, Lumi! Herzlich Willkommen zurück. Ich freue mich sehr, dass wir uns endlich kennenlernen. Ich bin Leopold, der Drache aus Ahaus. Es ist so schön, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid - ich habe schon so viel von euch gehört!“, begrüßt Leopold sie freudig.

 

Nachdem sie eine Weile geplaudert haben, kommt Leopold eine Idee: „Wie wäre es, wenn ich euch das Winterdorf zeige, bevor wir durch die Stadt schlendern?“ Begeistert stimmen Peca und Lumi zu, und so beginnt ihr gemeinsamer Spaziergang erst durch das Winterdorf und dann durch die Innenstadt. Sie sind fasziniert von einem Brunnen mit beweglichen Figuren und sie bestaunen die festlich glitzernden Holzhütten. Die weihnachtliche Beleuchtung taucht alles in ein warmes, einladendes Licht, und der Duft von heißem Kakao und frisch gebackenen Waffeln liegt in der Luft. Plötzlich beginnt Lumi blau zu leuchten, und eine sanfte Melodie erklingt. Überrascht blickt Leopold auf. „Was bedeutet das?“, fragt er neugierig. Peca antwortet schnell: „Wenn Lumi so leuchtet und diese Melodie ertönt, heißt das, dass in unserer Nähe ein Kind ist, das unsere Hilfe oder Unterstützung benötigt.“ Sie schauen sich um und ihr Blick fällt auf ein Mädchen, das allein auf einer Bank sitzt und traurig aussieht. Sie nähern sich ihr vorsichtig.

Peca Drachenelfe Kapitel 5 Mädchen auf einer Bank

 Leopold erkennt sie sofort und sagt: „Das ist Jule! Ich kenne sie. Sie wohnt mit ihrer Familie hier in der Nähe.“ Leopold tritt an das Mädchen heran und sagt mit leiser Stimme: „Hey, Jule. Ich bin es, Leopold, der Stadtdrache - und das sind Peca, die Drachenelfe und ihr Zauberkristall Lumi.“ Überrascht blickt Jule auf. „Leopold, dich kenne ich ja, aber von einer Drachenelfe und einem Zauberkristall habe ich noch nie gehört“, antwortet sie kichernd. Peca lächelt und sagt: „Hey Jule. Wir kommen vom Superplaneten Luminara. Das ist ganz schön weit weg von hier – wir waren allerdings in der Nähe, als Leopold uns eingeladen hat. Jetzt zeigt er uns die Stadt. Warum sitzt du hier so traurig?“, fragt Peca vorsichtig.

 

Das Mädchen blickt auf. Sie denkt einen Moment nach und sagt: „Ich bin traurig und sauer, weil ich nicht alle Geschenke bekommen werde, die ich mir zu Weihnachten gewünscht habe.“ Peca setzt sich neben Jule auf die Bank und fragt mit leiser Stimme: „Was hast du dir denn zu Weihnachten gewünscht?“ Das Mädchen beginnt zu lächeln und antwortet: „Ein Puppenhaus, ein neues Fahrrad, Bücher über Pferde, ein Bastelset, ein Malbuch, neue Stifte, ein Hochbett, einen neuen Roller, neue Blinkschuhe, ein Detektivspiel und ein neues Stofftier... achso, und einen neuen Fußball.“ Lumi, der mittlerweile wieder sanft leuchtet, beginnt sich plötzlich zu verwandeln. Er nimmt die Form eines riesigen Haufens von Geschenken an – überall liegen bunte Pakete, Geschenkpapier und Schleifen in einem fröhlichen Chaos. Jule staunt über diese Verwandlung und fängt an zu lachen. „Oh, das sind aber ganz schön viele Geschenke“, sagt sie, ihre Augen leuchten vor Überraschung. Sie kann kaum glauben, was sie da gerade sieht. Peca und Leopold lachen ebenfalls über Lumis Verwandlung und über dieses riesen Geschenkechaos. Dann wird Peca nachdenklich und sagt: „Manchmal glauben wir, dass wir so viele Dinge brauchen. Aber wenn wir sie alle auf einmal sehen, merken wir, dass es oft mehr ist, als wir wirklich wollen oder brauchen.“ 

Leopold, der aufmerksam zugehört hat, neigt seinen großen Kopf zu Jule hinab und fragt: „Jule, erinnerst du dich an einen besonders schönen Tag, den du mit deinen Freunden oder deiner Familie verbracht hast? Einen Tag ohne Geschenke, aber voller Freude und Lachen?“ „Oh ja, da gibt es viele schöne Erinnerungen. Letzte Woche haben meine Eltern, meine Schwestern und ich ein Winter-Picknick im Wald gemacht. Wir sind spazieren gegangen, haben uns ein gemütliches Plätzchen ausgesucht, uns auf Campingstühle gesetzt, heißen Kakao getrunken und die Natur beobachtet. Es war so schön! Und gestern waren wir bei Omi und Opi. Wir haben Spiele gespielt, gebastelt und Omas leckere Plätzchen gegessen – es ist immer so toll, bei ihnen zu sein“, erzählt Jule mit leuchtenden Augen. „Das klingt wirklich nach wundervollen Momenten“, erwidert Peca mit einem Lächeln.

 

„Ein Winter-Picknick, das klingt nach einem tollen Abenteuer“, ruft Lumi begeistert und nimmt wieder seine ursprüngliche Form an. „Es sind oft die einfachen Dinge, die uns die größte Freude bereiten“, sagt er. Leopold nickt und fügt hinzu: „Die besten Geschenke sind oft die, die man nicht einpacken kann.“

Peca Drachenelfe Kapitel 5 Picknick

Dann schaut Peca Jule neugierig an und fragt: „Was bedeutet Weihnachten für dich?“ Jule denkt nach, lächelt und sagt: „Weihnachten ist für mich, wenn die ganze Familie zusammenkommt. Wir singen zusammen Lieder, schmücken den Baum und haben einfach Spaß miteinander. Ich mag es, wenn alle glücklich sind und wir zusammen lachen.“ „Das ist wunderbar!“, antwortet Peca mit einem Lächeln. Leopold reibt sich über seinen Bauch und sagt mit einem Schmunzeln: „Und natürlich geht es auch um das leckere Essen!“ Bei diesen Worten lachen sie alle gemeinsam.

Peca Drachenelfe Kapitel 5 Weihnachten

Jule nickt, während sie über die Worte nachdenkt. Dann beginnt sie zu lächeln. „Die besten Momente sind die, die ich mit meiner Familie verbringe, nicht die Geschenke. Es geht darum, zusammen zu sein und Spaß zu haben.“

 

Dann macht der Schlossdrache einen Vorschlag: „Lasst uns hier im Winterdorf ein kleines Fest machen. Wir können am Feuer Marshmallows essen, zusammen singen und uns Geschichten erzählen.“ „Das klingt super!“, ruft Jule begeistert. Dann machen sie sich gemeinsam auf den Weg ins Winterdorf. Dort angekommen, setzen sie sich auf eine Bank. Lumi schwebt in der Nähe und leuchtet sanft. Peca erzählt spannende Geschichten aus dem Zauberwald und dann berichtet Leopold von den Rittern, die einst im Ahauser Schloss gewohnt haben. Sie rösten Marshmallows am Feuer, singen Weihnachtslieder und genießen die Zeit zusammen.

So endet unsere Reise in Ahaus und im Winterdorf.

Bald geht es weiter mit spannenden Geschichten von Peca und Lumi…  und bis dahin – zauberhafte Weihnachten!

Bis ganz bald und denk immer daran:

„Du bist toll, so wie Du bist!“
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Endecke Pecas Abenteuer

Hier gelangst du zu allen bisher veröffentlichten Geschichten,

die Peca und Lumi erlebt haben.

Ganz viel Spaß beim Lesen! 🧚💠✨

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©2024 "Peca Drachenelfe" Pia Banger

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